Showlaser
Verschiedene Laserklassen und ihre Auflagen
Sie sind absolute Eyecatcher und sorgen immer für staunende Blicke: Lasershows. Ob in der Großraum-Diskothek, auf dem Kreuzfahrtschiff oder als umweltfreundliche Alternative zu Feuerwerk. Lasershows gehören heute oft zum Unterhaltungsprogramm. Da Showlaser aber bei weitem nicht immer ungefährlich sind, dürfen bestimmte Geräte nur von geprüften Fachleuten betrieben werden. Wir stellen die verschiedenen Geräteklassen vor und geben einen Überblick über deren Einsatz.
Klasse 3 und 4
Wer mit einer Lasershow ein größeres Publikum ansprechen will oder eigene komplexere Formen und Grafiken erzeugen will, kommt um Projektoren der Laserklassen 3 oder 4 nicht herum. Hier siedeln sich die stärkeren Showlaser an, welche mit sehr kleinen Ablenkspiegeln arbeiten, die sich blitzschnell bewegen und so verschiedenste Muster bis hin zu komplexen Bildern erzeugen können. Diese Ablenkeinheit, bestehend aus 2 Spiegeln, je einem für die horizontale und einem für die vertikale Ablenkung des Laserstrahls, wird auch „Scanner“ genannt. Wie schnell und präzise die Scannereinheit in einem Laserprojektor die Muster darstellen kann, erfährt man aus der Angabe „kpps“. „kpps“ ist die englische Abkürzung für kilo points per second, also wie viele Punkte der Laser pro Sekunde abfahren kann. Je höher der Wert, umso sauberer und präziser kann der Laser komplexe Grafiken darstellen. Beim Vergleich zwischen mehreren Geräten ist aber zu berücksichtigen, dass auch der Abstrahlwinkel, auf den sich die Angabe bezieht, vergleichbar sein muss.
Ein branchenüblicher Vergleichswert wird hier beim sog. ILDA-Testbild mit einem festen Abstrahlwinkel von 8° erfasst. So lassen sich mit einem Projektor, der „25 kpps bei 8° ILDA“ besitzt, bereits schöne Formen und einfache Grafiken darstellen. Ab „40 kpps bei 8° ILDA“ sind schon komplexe Formen und Grafiken möglich. Eine zweite Aussage über die Lichtqualität des Lasers findet man beim sogenannten Divergenzwert. Die Divergenz wird in mrad [gesprochen: „millirad“ oder „milliradiant“] angegeben und bestimmt, wie sauber das Laserlicht verläuft, also wie wenig es auseinanderstrebt. Der Wert 1 mrad entspricht dabei einer Strahlaufweitung von 1 cm auf einer Distanz von 10 m. Im Idealfall ist dieser Wert für alle Farben gleich, sodass die Grundfarben des Projektors auch über größere Distanz deckungsgleich bleiben und eine schöne Farbmischung erhalten bleibt.
Der Nachteil von Lasern der Klasse 3 und Klasse 4 ist die von ihnen ausgehende Gefahr für die Gesundheit. Wer einen Showlaser dieser Klassen betreiben will, muss einige Auflagen erfüllen. Unter anderem muss ein Sachkundenachweis erbracht werden. In klaren Worten bedeutet das, dass man einen Kurs mit der Ausbildung zum Laserschutzbeauftragten besucht hat und diese Qualifikation auch in regelmäßigen Abständen erneuert.
Früher musste zudem jede Ortsveränderung, das heißt jeder neue Aufbau von solch einem Laser, beim Ordnungsamt angemeldet und eventuell sogar von einer Prüfstelle abgenommen werden. Diese Vorschrift hat sich zum Glück etwas geändert: Inzwischen ist nur noch der Nachweis eines umfassenden Sicherheitskonzepts erforderlich, das vor der Veranstaltung erstellt werden muss. So ein Sicherheitskonzept ist keine Kleinigkeit, denn es muss sämtliche Auflagen berücksichtigen und darlegen, wie diese in der jeweiligen Location umgesetzt wurden. Zudem müssen Laser der Klasse 3 und 4 immer mit einem Notaus-Schalter verbunden sein, mit dem man die Anlage bei Problemen jederzeit sofort abschalten kann.